Veranstaltungen 2018
Gemeinschaftsausstellung: Auszeit (23.11.2018 – 02.02.2019)
Schon gute Tradition ist inzwischen die Gemeinschaftsausstellung im Kunstraum Erlensee zum Ende des Jahres.
Rosemarie Lewandrowski, Sabine Pabst, Corina Redlin, Martina Richsteig-Heitzenröder, Barbara Ritter und Miroslava Seidel näherten sich dem Thema „Auszeit“ in ihrer jeweils eigenen Bildsprache.
Die Acrylmalereien, Aquarelle, Fotografien und Installationen der Künstlerinnen erzählten von Reisen in die Stille und in die Ruhe der Natur, vom Eintauchen in andere Welten und von kleinen Fluchten, von den willkommenen oder unfreiwilligen Pausen im Alltag.
Am Tag als Frank Z. in den Grünen Baum kam (2.11.2018)
Britta Boerdner liest aus ihrem Roman
Wie ein Blitz schlägt Frank Z., ein Musiker aus Kalifornien, an einem heißen Sommerwochenende des Jahres 1969 in den beschaulichen Ort in der Wetterau ein. Aus der Dorfdisko hört man zwar schon Beatmusik, aber der Alltag in Randstetten ist von den wilden Sechzigern noch weit entfernt. Als der amerikanische Hippie mit seinem VW Käfer wegen einer Panne liegenbleibt, gerät das Leben der Ortsbewohner in Unordnung. In der Pension „Zum Grünen Baum“ begegnet er Ev, der siebzehnjährigen Tochter des Hauses. Ev verliebt sich in ihn und eine bislang verschwiegene Geschichte droht sich zu wiederholen. Doch die Veränderungen, die das plötzliche Auftauchen des Amerikaners in Gang gesetzt hat, sind längst nicht mehr aufzuhalten.
Mit sicherem Gespür für Stimmungen und die Seelenzustände ihrer Figuren gelingt es Britta Boerdner, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und durch ihre präzise Sprache in flirrendes Schwingen zu bringen. Es geht aber um mehr. Die US-Kultur schwappt in die Provinz am Rande Frankfurts, die Musik vor allem.
„Die junge Generation weiß heute gar nicht mehr, wie prägend die US-Kultur einmal im Rhein-Main-Gebiet war“, sagt die 1961 in Fulda geborene Britta Boerdner.
Die gelernte Buchhändlerin und studierte Amerikanistin wuchs selbst in Gelnhausen auf und erfuhr hautnah, wie stark die US-Soldaten das Städtchen prägten. Doch der Roman erzählt keine Idylle, im Gegenteil. Der Fremde aus Amerika, der da mit seinem VW-Käfer in der Wetterau strandet, stößt in der Dorfgemeinschaft auf teils wütende und aggressive Ablehnung. Und da ist die Geschichte plötzlich ganz in der deutschen Gegenwart angekommen.
KUNST ist’s wenn… (24.10.2018)
Unter sanfter Obhut von Prof. Dr. Stephan Starischka hatte ein Allerlei-Quartett wesentliche Texte und Meinungen zusammengetragen: recht hemmungslos ging es dabei durch die Kulturgeschichte. Manch Alter Meister wurde entblößt, manch junger Wilder musste sich warm anziehen. Auch Galeristen und Kunstbetrachter bekamen (nicht nur im Beuys´schen Sinne) ihr Fett weg. Da tropfte das Acryl, kochte die Ölfarbe und erstarrte die Plastik.
Anerkannte Sachverständige wie: Arno Schmidt, Frank Wedekind, Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, Jürgen Becker und allerlei andere Geistesgrößen kamen zu Wort.
Was also ist „Kunst“? Die Allerlei-Aktivisten lasen und texten, was das Zeug hält und zeigten sich erschreckend unerschrocken.
Doch brauchte das Publikum keine Angst zu haben: das scheinbar unfassbare Thema „Kunst“ wurde kontrolliert gebändigt, Kurzweil ging vor Langeweil.
Corina Redlin, Martina Richtsteig-Heitzenröder, Barbara Ritter:
Was ich liebe (29.09. – 10.11.2018)
Drei Künstlerinnen, drei Sichtweisen, drei Ausdrucksweisen. Allen gemeinsam ist die Inspiration durch die Natur und die virtuose Auseinandersetzung mit der Zeit, die Veränderung des jeweils eigenen Fokus.
Corina Redlin arbeitet mit Übermalungen, transformiert ihre alten Acrylmalereien zu etwas Neuem, ohne den Ursprung zu verleugnen.
Martina Richtsteig- Heitzenröder löst ihre ursprünglichen Bildideen aus dem Zusammenhang heraus und schafft in der Reduktion Acrylmalereien von starker farbiger Intensität.
Barbara Ritters Fotografien zeigen mehrere Ebenen, die fast gleichzeitig aus dem Moment heraus entstehen, erzwungene Mehrfachbelichtungen, ein Spielen mit dem Zufall und der Wahrnehmung.
MitmachKonzert (28.09.2018)
Bereits zum dritten Mal öffnete sich der Kunstraum Erlensee diesem Projekt.
Neu war diesmal der Verzicht auf verstärkte und elektronische Instrumente, gespielt wurde unplugged und handgemacht. Es wurde gemeinsam musiziert und improvisiert.
Im Vordergrund stand dabei der gemeinsame Spaß am Klangerzeugen, die Intuition und das Entdecken neuer Töne, Rhythmen und Melodien.
Das „MitmachKonzert“ war offen für jeden; interessierte Akteure könnten eigene akustische Instrumente mitbringen. Man konnte aber auch einfach nur zuhören und den Klängen lauschen.
Leinhart & Weiß: Das Schrägste aus 10 Jahren (24.08.2018)
„Allerlei Kultur Erlensee e.V.“ feierte mit „Kabarett im Kunstraum“ eine kleine Premiere: erstmals nutzte der rührige Kulturverein die im April eröffneten Galerieräume in der Friedrich-Ebert-Str. 7 als kulturelle Bühne. Und geht damit gleich in die Vollen, denn das schräge Duo Lenhart & Weiß ist weder einzig, noch artig, und brav schon mal gar nicht. Die beiden kennen sich aus ihrer Schulzeit im vergangenen Jahrtausend, doch erst in den letzten zehn Jahren wurden sie auch ein künstlerisches Duo. 10 Jahre gemeinsames Bühnenjubiläum: Zeit also für einen Rückblick.
Lenhart & Weiß sind in Erlensee bereits zum dritten Mal Gast von „Allerlei“ und tönten stets vor vollem Hause. Dabei kennen sie keine Gnade und setzen das Publikum den unterschiedlichsten Wallungen aus. Doch welch ein Glück: bei allem Un- und Hintersinn überwiegt und siegt das Lachen.
Für den Best-of-Abend erfuhrten viele Text-Hits der zahlreichen gemeinsamen Programme erfrischende Updates, dazu gab es sogar einige Premieren. So hat man die beiden also noch nicht erlebt.
Das Spektrum reichte von witziger Sprachakrobatik über logische Verwirrspiele bis zu grotesken Satiren. Märchen wurden auf den Kopf gestellt, Texte durch den stilistischen Fleischwolf gedreht und es wurde auch gesungen, dass die Scheiben zitterten. Als Höhepunkt wurde die Begeisterung für den deutschen Fußball nach dem WM-Debakel neu erweckt und alles radikal anders gemacht.
Sommerloch im Kunstraum (11.08. – 22.09.2018)
Die Kunst kennt kein Sommerloch. Während allerorten Ferienstimmung und Müßiggang in schier endloser Hitze die Sommerwochen prägten, waren die KünstlerInnen des Kunstraums dem Sommerloch auf der Spur und füllten es auf vielfältige und kreative Weise. In Malerei, Fotografie, Skulptur und Installation zeigten sie allerlei von heiteren Stimmungen bis zu brennenden Themen.
Rosemarie Lewandrowski und Miroslava Seidel:
Wasser verbindet (09.06. – 04.08.2018)
Wasser ist die Urmutter des Lebens, sie verbindet die Natur mit allen Lebewesen. Sie verbindet auch die Bilder zweier Künstlerinnen in einer gemeinsamen Ausstellung. In ihren fotografischen und malerischen Werken kann man das Wasser in verschiedenen Transformationen und mit farbigen Licht-und Schattenreflexen sehen und fühlen – in mäßig geschwungenen Wellen des Sees, in hohen Meereswellen, in sanften Regentropfen oder im Tau, die auf den Blättern perlt. Beide Künstlerinnen haben das Wasser auf ihre Art und Weise und mit verschiedenen Techniken dargestellt. Beide haben es aber sowohl in zarten als auch in dramatischen Ausdrucksformen abgebildet. Ihre Bilder erinnern uns daran, dass Wasser gleichzeitig ein Geschenk und eine Schönheit ist, die das Leben auf der Erde vereinigt.
Die Kunst zieht um – Neue Perspektiven (28.04.2018)
Aufmerksamen Passanten in der Friedrich-Ebert-Straße ist es in den vergangenen Wochen nicht entgangen: Bunte Umzugskartons in den Schaufenstern der Hausnummer 7 kündeten vom Umzug des Kunstraums aus der Hainstraße ins Ortszentrum von Langendiebach.
Die kreativen Kunsträumer haben die Eröffnung ganz auf ihre künstlerische Art gestalten. So hat es neben der musikalischen Umrahmung durch Hans Fuchs, dem Liedermacher aus Erlensee, noch etwas Besonderes gegeben: In Anlehnung an die bekannten Kulturbeutel von Allerlei Kultur gab es „Kunst an der Tüte“. Mit etwas Los-Glück dürften die Gäste ihre Kunst-Tüte nach Hause tragen.
Gleichzeitig war die Eröffnungsparty auch eine Vernissage: „Neue Perspektiven“ hieß die Ausstellung der neuen Werke der Kunsträumer. Malerei, Fotografie, Skulptur griffen das Thema von Orts- und Blickwechseln auf.
Sabine Pabst: Traumwelten (20.01.2018)
Ein Abend voll Träumereien in Bildern von Sabine Pabst.
Inspiriert davon musikalische Phantasien dargeboten von Lothar Kempf mit Gitarre und Gesang.
Mitmachkonzert 3 (06.01.2018)
Unter Anleitung der Musiker Hans-Dieter Schmidt und Bernd Michael Land wird wieder experimentiert und improvisiert. Im Vordergrund stehen dabei stets der gemeinsame Spaß am Klangerzeugen, die Intuition und das Entdecken neuer Töne, Rhythmen und Melodien.
Das Mitmachkonzert ist offen für jeden. Interessierte Akteure bringen bitte eigene akustische Instrumente mit. Man kann aber auch einfach nur zuhören und den Klängen lauschen.